Graz Hackher Löwe

Hackher-Löwe

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Der Hackher-Löwe – Ein Symbol der Standhaftigkeit

Der Hackher-Löwe ist eines der bekanntesten Denkmäler von Graz und erinnert an die heldenhafte Verteidigung des Schlossbergs im Jahr 1809. Die eindrucksvolle Bronzestatue, die heute auf dem Plateau des Schlossbergs ruht, symbolisiert Mut, Standhaftigkeit und die unerschütterliche Entschlossenheit eines Mannes und seiner Truppen. Doch seine Geschichte ist geprägt von Errichtung, Zerstörung, Wiederaufbau und anhaltender Diskussion.

Der Hackher Löwe am Schlossberg Graz
Der Hackher Löwe am Schlossberg Graz

Die tapfere Verteidigung des Schlossbergs

Im Jahr 1809 tobten die Napoleonischen Kriege in Europa, und auch die Steiermark wurde zum Schlachtfeld. Während Napoleons Truppen die Stadt Graz besetzten, hielt Major Franz Xaver Hackher zu Hart mit einer kleinen Garnison von nur 17 Offizieren und 896 Soldaten den Schlossberg gegen eine gewaltige Übermacht von mehr als 3.000 französischen Soldaten. Acht Angriffe im Mai und Juni des Jahres 1809 wagten die Franzosen auf die gut befestigte Stellung – und alle wurden abgewehrt. Hackhers Truppen trotzten Bombardements, Versorgungsengpässen und den Angriffswellen der Belagerer. Erst der Frieden von Schönbrunn zwang sie zur Kapitulation und Napoleon selbst verlange darin die Schleifung der Festung auf dem Schlossberg. Doch der Widerstand Hackhers und der tapferen Männer blieb unvergessen. So blieb die Festung am Schlossberg bis zu ihrer Schleifung im Jahr 1809 unbesiegt und wurde niemals eingenommen.

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Die Errichtung des Hackher-Löwen

Zur Erinnerung an diese heroische Verteidigung wurde 1909, genau 100 Jahre nach der Schlacht, beschlossen, ein Denkmal zu errichten. Da es kein Porträt von Hackher gab, entschied man sich für eine symbolische Darstellung seiner Standhaftigkeit – einen Löwen. Der schwedische Bildhauer Otto Jarl schuf die imposante Bronzestatue, die einen kraftvollen, jedoch ruhig liegenden Löwen darstellt. Am 17. Oktober 1909 wurde das Denkmal feierlich auf dem Schlossberg enthüllt und entwickelte sich rasch zu einem Wahrzeichen der Stadt. Die Richtung des Denkmals ist Bewusst gewählt. Grimmig blickt der Löwe gen Westen in Richtung Frankreich, den damaligen Angreifern entgegen.

Hackher Löwe Denkmal am Schlossberg
Hackher Löwe Denkmal am Schlossberg

Kritik am Denkmal

Von Beginn an war das Denkmal nicht unumstritten. Manche fanden den liegenden Löwen zu passiv und wenig heroisch. Spötter bezeichneten ihn als „traurige Katze“, während andere die Wahl eines ausländischen Künstlers kritisierten. Trotz dieser Diskussionen wurde der Hackher-Löwe zu einem festen Bestandteil der Grazer Identität und galt als Symbol für ungebrochenen Widerstand. Heute ist der Löwe vom Schlossberg nicht mehr wegzudenken und wurde von den Grazer nach seiner Entfernung im zweiten Weltkrieg energisch wiedereingefordert. Schau außerdem hier für weitere spannende Sehenswürdigkeiten in Graz.

Die Entfernung im Zweiten Weltkrieg

Die bewegte Geschichte des Denkmals nahm 1941 eine tragische Wendung. Im Rahmen der „Adolf-Hitler-Metallspende“ wurde der Hackher-Löwe wie viele andere Denkmäler abmontiert und 1943 in Brixlegg, Tirol, eingeschmolzen, um Rohstoffe für die Kriegsmaschinerie zu gewinnen. Die große Menge an Bronze, die der Hackher-Löwe lieftere, war während des Kriegs sehr wertvoll. Zurück blieb nur der leere Sockel, ein schmerzlicher Verlust für die Grazer Bevölkerung. Trotz der anfänglichen Umstrittenheit war der Hackher-Löwe den Grazern ans Herz gewachsen. Über 25 Jahre hinweg blieb der Platz verwaist und erinnerte nur noch an das Fehlen des einstigen Wahrzeichens.

Eine Gedenktafel erzählt die Geschichte des Denkmals
Eine Gedenktafel erzählt die Geschichte des Denkmals

Die Wiederwahl und der Wiederaufbau

Nach dem Ende des Krieges wuchs der Wunsch, das Denkmal erneut aufzustellen. Anfangs kursierten noch Gerüchte, der Hackher-Löwe hätte überlebt und müsste nur heimgebracht werde. Doch nach Recherchen der Zeitung „Neue Zeit“ im Jahr 1950, war klar, dass der Hackher-Löwe eingeschmolzen und den „Heldentod“ gestorben war. Zwischenzeitlich gab es auch Überlegungen, auf den leeren Sockel ein Befreiungsdenkmal zu errichten, als die Truppen der Aliierten abgezogen waren. Diese Idee wurde allerdings wieder verworfen und das Denkmal, das, wie das neue Löwen Denkmal, ebenfalls von Willhelm Gösser geschaffen wurde, unterhlab des Uhrturms in der Bürgerbastei aufgestellt.

Der Hackher-Löwe
Der Hackher-Löwe

1963 wurde eine Volksbefragung durchgeführt, die mit überwältigender Mehrheit für eine Wiedererrichtung sprach. 1966 wurde schließlich eine neue Version des Hackher-Löwen geschaffen. Die neue Version ist jeodch kraftvoller und stärker gestaltet als das Orginal, um sich der ursprünglichen Kritik anzunehmen. Der steirische Bildhauer Wilhelm Gösser fertigte eine Nachbildung des ursprünglichen Löwen an, die am 26. Oktober 1966 wieder am alten Standort aufgestellt wurde. Seitdem thront der Löwe wieder über der Stadt Graz, als Mahnmal für Mut und Standhaftigkeit.

Der Hackher-Löwe heute

Heute ist der Hackher-Löwe nicht nur eine Gedenkstätte, sondern auch ein beliebter Aussichtspunkt für Touristen und Einheimische. Das Denkmal ist in vielen Führungen fest verankert und dient als ein Symbol für die Wehrhaftigkeit und Geschichte von Graz. Am Sockel des Hackher-Löwen befindet sich heute eine Gedenktafel, die die Verteidigung der Festung durch Hackher und seine Männer ehrt, und die Geschichte des Denkmals zusammenfasst. Der liegende Löwe, der einst als „traurige Katze“ verspottet wurde, hat sich wie der Uhrturm längst als ein bedeutendes Wahrzeichen etabliert.

Der Hackher-Löwe heute eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Graz. Er steht dort nicht nur als Erinnerung an einen tapferen Offizier, sondern auch als Symbol für Widerstandsfähigkeit und den ungebrochenen Geist der Stadt. Ein Besuch beim Löwen auf dem Schlossberg lohnt sich nicht nur wegen der historischen Bedeutung, sondern auch wegen des beeindruckenden Blicks über Graz.

Franz Xaver Hackher zu Hart – Der Mann hinter der Legende

Franz Xaver Hackher zu Hart wurde 1764 in Wien geboren und trat früh in den Militärdienst ein. Als erfahrener Offizier bewies er bei der Verteidigung des Grazer Schlossbergs außergewöhnliches strategisches Geschick. Obwohl er letztlich kapitulieren musste, wurde seine Leistung anerkannt, und er erhielt den prestigeträchtigen Militär-Maria-Theresien-Orden. 1812 wurde er in den Freiherrenstand erhoben und diente später in der Nordarmee des schwedischen Kronprinzen Karl XIV. Johann, wo er mit dem Schwertorden ausgezeichnet wurde. Hackher starb 1837 in Wien und hinterließ ein Vermächtnis des Widerstands.

Die Hackher-Kaserne

Als weiteres Andenken an Franz Xaver Hackher zu Hart wurde in Graz die Hackher-Kaserne nach ihm benannt. Im Jahr 1966 wurde mit dem Bau der Kaserne begonnen und wurde 1971 fertiggestellt und eröffnet. Vor der Errichtung der Kaserne wurde das Areal währen des zweiten Weltkriegs von der deutschen Wehrmacht als Lager- und Übungsplatz verwendet. 1955 ging das Gelände in den Bundesbesitz über, nachdem es zuvor der steirischen Landesregierung gehörte. In späteren Jahren wurde die Kaserne mehrmals um Sportstätten, Lager und verschiedene Werkstätten erweitert. Auf dem Gebiet der Kaserne befindet sich auch ein Flugplatz. Die nach Hackher benannte Kaserne befindet sich nördlich von Graz in der Gemeinde Gratkorn.

Die Hackher-Kaserne in Gratkorn
Die Hackher-Kaserne in Gratkorn

Major-Hackher-Weg

Zu Ehren Major Hackhers wurde auf dem Schlossberg auch der Major-Hackher-Weg angelegt. Er führt von der Wickenburggasse in einer weiten Schleife über die Westflanke des Schlossbergs. Nach der Überquerung der Trasse der Schlossbergbahn, trifft der Weg auf den Jubiläumssteig, führt aber nach seiner Vereinigung mit dem Steig als Major-Hacker-Weg unterhalb der Stallbastei weiter. Nach abermaliger Überquerung der Trasse der Bahn gelangt man über den Weg zum Gotischen Burgtor. Damit erreicht man auch die Fernbergerbastei, wo der Hackher-Löwe steht.

Der Major Hackher Weg am Schlossberg
Der Major Hackher Weg am Schlossberg

Die Lage des Denkmals

Der Hackher-Löwe befindet sich nördlich auf dem Grazer Schlossberg auf einer erhöhten Plattform mit Blick über die Stadt. Das Denkmal ist nur einige Fußminuten von den Schlossberg Kasematten, dem Glockenturm und der Bergstation der Schlossbergbahn entfernt. Der Standort wurde bewusst gewählt, um an die Verteidigung des Schlossbergs zu erinnern und bietet heute einen der schönsten Panoramablicke über Graz. Wer den Löwen besucht, kann nicht nur in die Geschichte eintauchen, sondern auch die atemberaubende Aussicht auf die Grazer Altstadt genießen.

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